Was tun, wenn die Weihnachtskekse misslungen sind

Nach Rezept backen ist für mich eine echte Herausforderung. Ich halte mich ganz genau daran und trotzdem wird es nichts. Wenn ich nach Gefühl backe, ohne Waage, ohne Rezept, dann klappt es.

Es gibt bei mir diese Weihnachtstradition, dass wir gemeinsam Kekse backen, meine Mama und ich. Die Tradition ist schon in früher Kindheit entstanden, denn da hat meine Mama einen kleinen Extra-Tisch in die Küche gestellt, mit zwei kleinen Sesseln und einem Backset für Kinder. Da haben mein Bruder und ich assistiert und die Kekse geformt oder in Vanillezucker, Nüssen oä. gewälzt. Das war immer ein riesen Spaß und die Freude daran ist mir bis heute geblieben, weshalb ich auch immer noch die Kekse mit meiner Mama backe. Nur dieses Jahr nicht. Es ist das erste Jahr, in dem ich die Kekse alleine gebacken habe. Meine Mama hatte so viele Termine und wurde vor kurzem auch erst operiert, da hatte sie einfach noch keine Lust zum Backen.

Es war natürlich nicht das Selbe, weil es alleine nur halb so viel Spaß macht und natürlich wesentlich länger dauert. Wenn wir gemeinsam backen, feuern wir uns immer an “Ein Blech nur noch, dann sind die Schokokipferl fertig”, “Boah, sind wir schnell”… dann gibt es erstmal ganz entspannt eine Kostprobe, bis es mit den nächsten Keksen weitergeht.

Aber so ganz alleine war ich auch in diesem Jahr nicht, denn wie immer hatte ich musikalische Unterstützung, denn aus dem CD Player (ja, es gibt Leute die benutzen sowas noch) ertönten Michael Bublés Weihnachtshits. Das half aber nichts, wenn es um die Umsetzung des Rezeptes ging. Anfangs war ich noch recht stolz, weil ich es diesmal wirklich geschafft hatte kleine Vanillekipferl zu formen. Es ist das Rezept, dass auch meine Mama benutzt und ich habe 1:1 gemacht, was darauf gestanden ist. Nur wenige Minuten waren die Kipferl im Ofen, bis sie föllig aus der Form gerieten und immer flacher wurden. Das hat mir natürlich nicht gefallen, aber so lange sie schmecken ist doch noch alles okay.

Als ich die Kipferl aber dann probiert habe, musste ich leider feststellen, dass diese steinhart waren. Vom Geschmack her waren die wirklich super, aber eben nicht besonders schön anzusehen und leider zu hart. Ich will aber Kekse, die man beißen kann und nicht lutschen muss, damit einem kein Zahn ausbricht.

 

Ich kann zwar nicht nach Rezept backen,
aber was ich wirklich richtig gut kann, ist improvisieren.

Kekse auskühlen lassen, in der Küchenmaschine schreddern und in zwei Schüsseln aufteilen. Die Keksbrösel in der ersten Schüssel mit viel Zimt, etwas zerlassener Butter gemischt mit etwa 20 g Marzipan, 1 TL Backpulver und 1 Ei verrühren. Gut durchmixen und nochmal im Ofen backen. Danach mit Schokolade glasieren.

Für die zweiten Keksbrösel in einer Schale oder Tasse geriebenen Ingwer, Zimt, 3 Stück gemahlenen Nelken und einen kräftigen Schuss Rum vermischen und ca. 15 Minuten ziehen lassen. Brösel mit der Rum-Gewürzmischung verrühren und in eine mit Backpapier ausgelegte Backform geben. Weiße Kuvertüre zerlassen und gleichmäßig darüber verteilen. Danach im Kühlschrank kalt stellen.

Die ersten Kekse nenne ich Marzipan-Zimt-Häppchen und die zweiten Keksbruch. Beide schmecken wirklich gut. Ich hab die Kekse bereits verkosten lassen und habe gehört “Suchtgefahr” und “geil”. Das freut mich natürlich, wenn etwas total misslungen ist und im Endeffekt so etwas herauskommt.

Wenn euch auch Kekse misslungen sind, dann könnt ihr versuchen, sie so zu retten!

Ist euch das auch schonmal passiert?

 

26 Comments

  • Elisabeth sagt:

    Wie hast du denn die Marzipan-Zimt-Häppchen gebacken? Kekse ausgestochen oder im Ganzen gebacken und dann geschnitten. Und wie dick war der Teig? Ich hätte da gerade einen Anwendungsfall… ;-)

    • Tina sagt:

      Hallo meine Liebe, ich hoffe die Antwort kommt noch rechtzeitig.
      Den Keksteig habe ich auf einem Backblech verstrichen und dann geschnitten.
      Wenn ich mich so recht erinnere, war der Teig ca. 5 bis 8mm dick.
      Gutes Gelingen <3

  • Sabrina sagt:

    Liebe Tina,

    deine Variation sieht optisch ja schon mal echt gut aus. Wenn es dann auch noch so schmeckt wie ich es mir vorstelle – mhm lecker <3

    Vielen dank fürs zeigen
    Liebe Grüße Sabrina

  • FiosWelt sagt:

    Haha, das ist ja eine gute Idee.Dasmuss ich mir fürs nächste Mal merken.

    Liebe Grüße,
    Fio

  • Steffi sagt:

    Hallo Tina,
    dass ist ja eine tolle Idee! Erst neulich sind mir auch meine Plätzchen sowas von zerlaufen. Musste sie nochmal machen, da sie auch für einen Beitrag waren. Zum wegwerfen einfach viel zu schade. Danke für den Tipp,
    ganz liebe Grüße und eine schöne Vorweihnachtszeit.
    Steffi

  • Doris sagt:

    Beneidenswert, wenn jemand ohne Rezept backen kann! Bei mir funktioniert das leider überhaupt nicht – ich muss mich brav und Schritt für Schritt an die Vorgaben halten … Die Kekse sehen wunderbar aus, überhaupt nicht so, als ob es ein misslungener Versuch gewesen wäre! Toll, wie kreativ Du das hinbekommen hast!

    Liebe Grüße und weiterhin so tolle, aus “misslungenen” Versuchen entstandene Rezepte,

    Doris von https://diegutelaune.com

  • Florian sagt:

    Hi Tina,

    also ich finde den Bruch ja noch viel schöner als die Kipferl… Da läuft einem echt das Wasser im Mund zusammen, zumal es bei uns im Home-Office nix zum Naschen gibt haha

    Liebe Grüße
    Flo von den Phototravellers

  • Eileen sagt:

    Coole Idee :D Mir geht es mit Keksrezepten nicht so aber mit normalen Gerichten, da schaffe ich es auch, dass ich nach Rezept koche und am Ende es versaue warum auch immer. Die Improvisation hier bei dir finde ich toll. Ende gut alles gut :-) Sie schmecken bestimmt köstlich, so sehen sie nämlich aus.

    Wünsche dir eine schöne Adventszeit.
    Viele Grüße Eileen von http://www.eileens-good-vibes.de

  • Avaganza sagt:

    Ich bin ja nicht so der Kekse-Fan, aber dieser Keksebruch mit weißer Schoki sieht ja köstlich aus. Das werde ich sicherlich ausprobieren. Bei uns backen die Kinder haufenweise Butterkekse und Vanillekipferl … und da ist immer einiges dabei das nicht so gelingt ;-).

    Liebe Grüße
    Verena

  • was für eine mega geniale Idee meine Liebe! mir ist das leider auch schon passiert – wenn ich da mal schon an deinen Tipp gekommen wäre! das werde ich mir auf jeden Fall merken, denn schmecken tut das Gebäck ja trotzdem :)

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von liebewasist.com
    Liebe was ist auf Instagram

  • Ich musste grad herzhaft lachen 😄 sowas ist mir auch schon sooo oft passiert. Jetzt weiß ich ja, wie ich sie noch retten kann.

    Liebe Grüße
    Melanie von https://www.lovingcarli.com

  • Theresa sagt:

    Oh, das kenne ich zu gut. Seit dem ich nicht mehr Zuhause wohne, versuche ich mich jedes Jahr daran Mamas Rezepte nachzubacken. Leider sehen sie nie so aus wie die von ihr. Aber zur Not kann man immer noch viel Schokolade draufmachen :)

  • Mo sagt:

    Oh ja, liebe Tina.
    Mir passieren solche Sachen oft. Ein Grund warum ich backen und solche Sachen oft ganz lange nicht mache. Das Problem mit den Vanille Kipferln hatte ich letztes Jahr auch. Aber auf so eine tolle Idee bin ich nicht gekommen. Mein Mann hat sie aber aus Mitleid so gegessen. Das nächste Mal versuche ich auch zu improvisieren und nehme mir ein Beispiel an deiner klasse Idee. Der Beitrag ist schon in den Favoriten gespeichert.

    Liebe Grüße,
    Mo

  • Iris sagt:

    Nicht nur einmal! Vor allem wenn ich nach einem neuen Rezept backe misslingt es mir sehr oft. Keine Ahnung woran es liegt. Daher koche und backe ich am liebsten aus den alten Kochbüchern von Mama und Oma! Da klappt es garantiert immer ;) Danke für den Tipp !!!

    Sprinzenminzige Grüße Iris ;)

  • angelique sagt:

    Liebe Tina,
    einfach essen würde ich sagen. Sie schmecken ja trotzdem gut. Schöne Idee für die Rettung vor dem vorschnellen Verzehr.
    alles liebe angelique

  • Das ist ja mal ein “lustiger” Beitrag übers Backen, im positiven Sinn. Darauf wäre ich nie gekommen. Meine Plätzchen werden zum Glück immer was, aber schön ist was anderes aber Hauptsache sie schmecken. Aber deine Tipps sind echt der Hammer-positiv! Alles richtig gemacht und muss ja nicht jeder wissen, der sie dann isst ;-)
    Liebe Grüße
    Caro

  • Hallo Tina,
    Ich drücke dir die Daumen, dass du nächstes Jahr wieder mit deiner Mutter backen kannst. Deine Idee was tun wenn die Kekse mißraten sind, finde ich Klasse :-) Ich hätte die Kipferl ehrlich gesagt so hingenommen, irgendwie wären sie schon verputzt worden. Mit der Küchenmaschine Krümmel daraus zu machen und neue Rezepte zu entwickeln nenne ich kreatives Backen, man merkt, dass es dir Spaß macht.
    liebe Grüße
    Bettina

  • Jenny sagt:

    Am besten gefällt mir dein Spruch “Ich kann zwar nicht nach Rezept backen,
    aber was ich wirklich richtig gut kann, ist improvisieren.” Das ist wirklich auch eine Gabe, ich bin da nicht so sehr gut drin, ich halte mich gerne an den Maßangaben fest. Sehr gut gelöst!

    Vielleicht fällt dir auch ein Kuchen ein, den man mit Keksresten produzieren kann?

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