Buchveröffentlichung: Buchverlag vs Self-Publishing

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Vor einem Jahr habe ich mein Buch „MEDITATION – die schönsten Texte für Coaches, Trainer und Berater“ über Books on Demand veröffentlicht. Die Vorteile und die Nachteile waren schnell ersichtlich. Ich kann aber nicht behaupten, dass ein Buchverlag besser ist, aber auch nicht, dass Self-Publishing besser ist. Es kommt ganz darauf an, was du brauchst und was dir wichtig ist.

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Wenn du ein Buch schreibst, ganz gleich welches Genre, dann denkst du wahrscheinlich erst einmal an das Schreiben. Aber was passiert danach?

In meinem Fall war es damals so, dass in meiner Mastermind jemand Texte für Meditationen suchte und mich gefragt hat, wo ich meine Meditationen her hatte, die ich in den Coaching Sessions und Kursen anwende. Aber die hatte ich nirgendwo her, sondern selbst kreiert. Die Kollegin aus der Mastermind hatte mir erzählt, dass sie stundenlang im Internet nach Büchern mit solchen Texten gesucht hatte und nichts Passendes finden konnte. Ich erkannte eine Marktlücke und wollte schnell handeln. Da ich die Texte sowieso im Kopf hatte, musste ich sie nur zu Papier bringen. Da es um Meditationstexte geht, geht es in erster Linie auch um den Inhalt, also die Aussage und nicht um die perfekte Rechtschreibung etc. Natürlich hatte ich den Anspruch an mich selbst, es bestmöglich umzusetzen, aber vor allem sollte es auch schnell gehen, denn ich wollte diesen FLOW unbedingt nutzen.

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Self-Publisher Plattformen

Bei Self-Publisher Plattformen hast du meist noch zusätzliche Optionen bzw. Services, wie etwa ein Korrektorat, ein Lektorat, Plotgutachten, Gestaltungshilfe, Vermarktung etc. All das ist aber mit Kostenaufwand und Zeitaufwand verbunden. Wie viele Bücher müssen vor deinem noch im Korrektorat abgearbeitet werden? Wenn dein Buch mindestens 100 Seiten hat und das Korrektorat 3 Euro pro Seite verrechnet, dann sind es mindestens 300 Euro für die Korrektur. Wenn du noch ein Plotgutachten einholen willst, kannst du nochmal 200 bis 300 Euro dazu rechnen.

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Die Nachteile vom Self-Publishing:

  • alles kostet Extra
  • du zahlst auch eine Mindestgebühr
  • du musst erst Geld zahlen, bevor du Geld damit verdienst
  • wenn du keine Design Skills hast, kann das Ganze recht unschön werden
  • nur du triffst die Entscheidungen
  • nur du bist für die Vermarktung verantwortlich

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Die Vorteile vom Self-Publishing:

  • es ist zu 100% dein Projekt
  • du triffst die Entscheidungen, du wählst die Vermarktung
  • auch mit Korrektorat und Lektorat kommst du wahrscheinlich schneller an dein fertig gedrucktes Buch, als mit herkömmlichem Buchverlag
  • ohne Extra Service kannst du innerhalb von 48 Stunden ein Buch veröffentlicht haben

Bei den Self-Publishing Anbietern solltest du aber vorher gut recherchieren, denn nicht alle sind seriös.

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Buchverlag

Willst du mit all der Vermarktung und dem Design nichts zu tun haben und fühlst dich wohler mit einem Buchverlag, dann sei dir bewusst, dass es sich hier um einen langen Prozess handeln kann.

Für Romane finde ich Buchverlage tatsächlich geeigneter, denn hier musst du nicht Geld zahlen, sondern bekommst das Geld. Verlage bekommen im Jahr unzählige Manuskripte zugeschickt. Wenige Autoren machen sich die Mühe, vorab herauszufinden, wie der jeweilige Verlag die Manuskriptzusendungen wünscht. Also per Mail, per Post? Wie viele Seiten zum Probelesen usw.

Ein Buchverlag, der viele Zusendungen bekommt, muss schnelle Entscheidungen treffen. Ist die Mail nicht ansprechend, entspricht nicht den Anforderungen oder ist nicht aufschlussreich genug, wird sie wahrscheinlich im Papierkorb landen. Die meisten Verlage haben bereits der Homepage vermerkt, dass es zwischen vier bis sechs Monate dauern kann, bis man eine Antwort erhält. Im schlimmsten Fall kann es also sein, dass du sechs Monate wartest und dann gar keine Antwort bekommst.

Aber wer wartet hat schon so gut wie verloren. Ich würde mein Manuskript nie nur an einen Verlag senden und während ich auf Antworten warte würde ich nochmals und nochmals Korrektur lesen.

Selbst wenn du nach einigen Monaten eine positive Antwort erhältst, wird dann nochmal das komplette Manuskript eingereicht, korrigiert, in den Druck gegeben, etc. Bis das Buch im Handel erhältlich ist, können auch schon mal 8 Monate oder mehr vergangen sein.

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Die Nachteile eines Buchverlags:

  • keine Garantie, dass dein Buch verlegt wird
  • lange Wartezeit bis zur Antwort
  • Cover, Design, Vermarktung werden für dich übernommen

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Die Vorteile eines Buchverlags:

  • hohe Qualität, wenn es verlegt wird (durch Korrektorat, Lektorat, etc.)
  • keine Kosten für den Autor
  • Cover, Design, Vermarktung werden für dich übernommen

Wenn ich eine Idee habe, die ich schnell umsetzen will, dann würde ich Self-Publishing wählen. Für Romane, Kinderbücher, oder Ratgeber zu eher heiklen Themen würde ich Buchverlage wählen.

Ein wichtiger Hinweis ist auch der Verdienst! Du wirst immer wieder lesen, dass du als Self-Publisher bis zu 70% deines Buchpreises verdienst, aber bei Verlagen nur 8%. Beim Verlag kann auch mal mehr drin sein, aber bitte sei dir bewusst, wieviel Arbeit, Zeit und Energie du bei einem Verlag sparst, weil du bestimmte Aufgaben an Profis abgibst. Beim Self-Publishing fängt es hingegen schon mit einem Investment deinerseits an. Willst du ein qualitativ hochwertiges Buch verkaufen, dann wird die Marge auch deutlich geringer.

Mein Buch als Beispiel:

Ich habe gleich nach zwei, drei Wochen eine zweite Ausgabe veröffentlicht, denn in der ersten waren die Seiten so dünn, dass die Farbbilder auch auf der nächsten Seite noch sichtbar waren. Auch die Druckqualität der Bilder war nicht optimal, denn die Farben waren nicht kräftig, sondern wirkten ausgebleicht. So habe ich eine andere Druckeinstellung gewählt und die Stärke des Papiers geändert. Je besser die Druckqualität und je stärker das Papier, desto teurer wird das Buch oder desto geringer wird die Marge. Das alles musst du beim Self Publishing bedenken oder du lässt dich beraten.

Mein persönliches Feedback:

In punkto Beratung und Qualität ist der Buchverlag mit Sicherheit um Welten besser. Allerdings habe ich kaum Werbung für mein Buch gemacht und muss trotzdem sagen, dass es eine nette passive Einnahmequelle ist. Ich freue mich immer wieder, wenn jemand mein Buch gekauft hat.

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