Affirmationen richtig nutzen und neue Glaubenssätze schaffen

Affirmationen gelten für viele als Wundermethode die in kurzer Zeit euer Leben verändert. Für Andere sind Affirmationen irgendein Hokus Pokus der ohnehin nichts bringt. Ich liebe es mit Affirmationen zu arbeiten, musste aber einige Jahre lernen, wie ich diese auch richtig einsetzen kann.

Sich einfach drei Tage in Folge, gleich morgens nach dem Aufstehen vor den Spiegel zu stellen, mit müden Augen, fahler Haut, einem Vogelnest als Frisur und schläfriger Stimme zu sagen „ich fühle mich attraktiv“ wird natürlich nichts bringen. Da Bedarf es schon ein wenig mehr.

Bei Affirmationen geht es darum, alte gefestigte Glaubensmuster zu durchbrechen.

Was man jahrelang von anderen gesagt bekommen hat oder sich selbst antrainiert hat, kann nicht von einen auf den anderen Tag verschwinden.

Affirmationen sind ein Prozess für Veränderung, für Entwicklung. Das Bedarf Zeit, konsequentes Handeln und allen voran die richtige Herangehensweise.
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Was sind Affirmationen?
Was bewirken Affirmationen?
Wie könnt ihr Affirmationen richtig nutzen?
Wann funktionieren Affirmationen nicht?
Was könnt ihr mit Hilfe von Affirmationen in eurem Leben verändern?
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Was sind Affirmationen?

Affirmationen sind Aussagen, die einen dabei unterstützen aus negativen Verhaltensmustern auszubrechen und negative, gefestigte Glaubensmuster loszulassen. Affirmationen haben häufig das Ziel Selbstheilung in Gang zu setzen oder zu neuen Erkenntnissen und Erleuchtung zu gelangen. Affirmationen sind positive Glaubenssätze. In puncto Glaubessätze unterscheidet man negative, neutrale und positive Glaubenssätze. Affirmationen werden von Mentaltrainern, Business oder Fitness Coaches und auch gerne unterstützend in der Verhaltenstherapie eingesetzt.
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Was bewirken Affirmationen?

Wir alle kennen negative Glaubensmuster. Damit ihr euch ein Bild davon machen könnt, sind hier ein paar Beispiele:
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  • Dafür bist du zu alt!
  • Dafür bist du zu jung!
  • Das Leben ist nicht fair!
  • Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!
  • Das Leben ist teuer!
  • Die Welt ist schlecht!
  • Du musst dich anpassen!
  • Geld bringt nur Neider!
  • Früher war alles besser!
  • So wie das schmeckt, muss es gesund sein!

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Schon mal einen davon gehört? Das sind Floskeln die sich oft gehört oder gesagt zu richtigen Glaubensmustern entwickeln. Dann wollen wir erfolgreich sein, fürchten uns aber vielleicht davor, weil wir mit Neidern rechnen und damit selbst klein halten. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen beinhaltet schon förmlich, dass die Arbeit ansich schonmal nicht Vergnügen sein darf. Du musst dich anpassen, heißt ihr dürft euch nicht zeigen, wie ihr seid. Das Leben ist nicht fair bedeutet, dass es egal ist was für ein guter Mensch du bist, deine Träume werden sich wahrscheinlich doch nicht erfüllen…

Oft glauben wir auch, dass alle anderen mehr können, mehr haben, mehr Wert sind. In jedem Fall solltet ihr euch vor Augen führen, woher diese Glaubensmuster stammen. Welchen Ursprung haben sie? Habt ihr sie oft von euren Eltern gehört und letztlich übernommen oder habt ihr euch diese in einer Krise selbst antrainiert?

Affirmationen können alte Muster durchbrechen und das komplette Gegenteil zu unserer Wahrheit werden lassen. Wir können uns davon überzeugen, dass Arbeit selbst das Vergnügen sein kann und dass wir damit auch unser Geld verdienen dürfen ;)

Wir können uns mit den neuen positiven Glaubenssätzen mehr Stärke und Kraft verleihen.
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Wie könnt ihr Affirmationen richtig nutzen?

Wenn ihr den Ursprung kennt, stellt euch die Frage „Was hätte ich denn gerne stattdessen gehört?“ oder „Was hätte ich gebraucht, damit ich mich in dieser Situation wohler gefühlt hätte, um dieses Glaubensmuster nicht zu übernehmen?“. Meistens sind es Geborgenheit, Akzeptanz, Liebe, finanzielle Sicherheit.

Jetzt gilt es daraus neutrale oder positive Affirmationen zu machen. Eine neutrale Variante wäre „Ich lerne mich von Tag zu Tag mehr selbst zu lieben“ oder „Von Tag zu Tag vertraue ich ein Stückchen mehr“. Hier redet ihr euch nichts ein was nicht stimmt, sondern beschreibt damit eigentlich eine Entwicklung, die iht in Gang setzt. Durch die Affirmationen verändert sich mit der Zeit auch euer Handeln und ihr werdet mitunter sogar neue Gewohnheiten entwickeln. Gerade in puncto Vertrauen, könnt ihr erstmal mit euch selbst beginnen „Ich vertraue von Tag zu Tag mehr auf meine Fähigkeiten und dass ich jede Herausforderung meistern kann“. Das funktioniert noch besser, wenn ihr euch eine Situation in der Vergangenheit vorstellt, die euch schwer gefallen ist, ihr sie aber dennoch gemeistert habt.

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Mit Affirmationen zu arbeiten beginnen wir meist in einer Krise,
in der uns alles unmöglich, unschaffbar erscheint und Kleinigkeiten oft eine große Herausforderung darstellen.
Sich dann hinzustellen und ohne jeglichen Glauben daran zu sagen
„Ich schaffe alles“ kann und wird nicht funktionieren.
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Viel besser ist es, sich ein Erlebnis aus der Vergangenheit ins Gedächtnis zu rufen, in der ihr stolz auf euch wart. Dieses Ereignis macht ihr euch bewusst, stellt euch gepflegt und gestylt vor den Spiegel, lächelt euch an und sagt mit ein bisschen Power in der Stimme „Ich glaube an mich. Ich schaffe alles“. Noch effektiver ist es, wenn ihr diesen Spruch wie ein Mantra mehrmals wiederholt und auch den Körper damit in Verbindung bringt. Bei dieser Affirmation eignet sich ein Klopfen auf die Schulter, ein dezenter Faustschlag (wie Tarzan) auf den Brustkorb oder die typische Power-Fitness-Pose.
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“Wenn man Körper und Geist
gemeinsam an Affirmationen arbeiten lässt,
werden wesentlich schneller Ergebnisse erzielt.”

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So könnt ihr euch selbst austricksen und die Affirmationen glaubhaft machen. Bei einer Affirmation, wie „Ich fühle mich sicher und geborgen“ könnt ihr die Hände vor eurem Brustkorb überkreuzen und auf die Schultern legen, so als würdet ihr euch selbst umarmen, dann legt ihr den Kopf zur Seite und sagt euch immer wieder „Ich fühle mich sicher und geborgen“. Ihr kennt das bestimmt, diesen tröstenden Griff auf die Schulter in einer Krise, der einem vermittelt „Alles wird wieder gut. Ich bin für dich da.“ Als ich noch Reiki (japanische Entspannungsmethode/Energetik) praktiziert habe, gab es bei der Schulter-Haltung immer ein seufzen von meinen Kunden, manche sind danach eingeschlafen oder haben ein paar Tränen der Erleichterung vergossen. Es ist für mich schlichtweg die Alles-wird-gut-Haltung!

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Solltet ihr kein gutes Gefühl bei euren Affirmationen haben,
könnt ihr erst versuchen, diese umzuformulieren oder andere Übungen dazu machen.
Solltet ihr das Gefühl haben, dass euch diese Affirmationen runter ziehen,
 weil ihr euch selbst nicht glaubt, dann versucht es mit einer neutralen Affirmation
(wie oben erwähnt: „Ich lerne von Tag zu Tag…“).
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Wesentlich ist auch, dass sowohl die positiven, als auch die neutralen Affirmationen positiv formuliert werden. Also ohne die Worte kein und nicht. Die Sätze sollten einfach und in der Gegenwartsform formuliert sein.
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Wann funktionieren Affirmationen nicht?

Wenn ihr ohne groß nachzudenken einfach munter drauf los redet, wird es nicht klappen. Ihr müsst erst den Ursprung erkennen und euch dann damit geistig verbinden bzw. auseinandersetzen.

Die Veränderung bringen nicht die Sätze, sondern eure innere Einstellung. Wenn ihr nicht den Problempunkt erkennt, dann nutzt ihr womöglich dann auch den falschen Glaubenssatz und dieser kann unmöglich den gewünschten Erfolg bringen. Affirmationen sind nur eine hilfreiche Unterstützung. Zurücklehnen und glauben „ich sag mir e jeden Tag die Sätze“ reicht nicht. Ihr dürft da ruhig aktiv werden: „Was brauche ich, um das Ergebnis schneller in mein Leben zu ziehen?“.

Nehmen wir jetzt mal das Beispiel „abnehmen“. Ihr könnt vor dem Spiegel am Stand laufen und euch sagen „Ich fühle mich von Tag zu Tag fitter“. Ihr könnt auch ein paar gesunde Rezepte ausprobieren, wenn euch eines davon schmeckt, schenkt ihr diesem Gericht die Aufmerksamkeit und sagt euch „Gesunde Ernährung macht Spaß und schmeckt“. Jedenfalls ist es wichtig sich mit den Affirmationen wirklich auseinanderzusetzen.


Was könnt ihr mit Hilfe von Affirmationen in eurem
Leben verändern?

Jeder Lebensbereich lässt sich damit unterstützen. Egal, ob es jetzt um mehr Selbstakzeptanz, Vertrauen, Liebe, Gewicht, Sport, Erfolg oder ein besseres Money Mindset (dazu demnächst mehr) geht.
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In welchem Lebensbereich nutzt ihr Affirmationen?

 

19 Comments

  • Spannend, was wir so alles unterbewusst aus der Vergangenheit mit uns herumtragen. Ich mag solche “Glaubenssätze” sehr, denn bei mir wirkt es wunderbar.
    Schnell merke ich, wie sich meine Gedanken positiv aber auch negativ bemerkbar machen.
    Daher danke für den hilfreichen Artikel um noch mehr Klarheit zu sehen und zu schaffen.
    Liebe Grüße, Katja

  • Sarah sagt:

    Also ich glaube auf jeden Fall an die“Kraft der Gedanken“ :-) Den Begriff habe ich so aber noch nie gehört. Find ich schön, dass du das Thema hier aufgreifst.

    Liebst,
    Sarah

  • Ich finde das richtig spannend, wie unsere Vergangenheit uns beeinflusst an Stellen, an die wir uns nicht einmal bewusst erinnern. Oft werden uns Dinge eingeredet, die wir einfach verinnerlichen und die dann einfach so sind. Dazu gibt es einen guten Spruch der mir super gefällt: “sie sagten, es funktioniert nicht. Und dann kam einer, der das nicht wusste und hat es einfach gemacht.”
    Viele Grüße
    Wioleta von http://www.busymama.de

  • Miri sagt:

    Hallo liebe Tina! Als Yogatrainerin begrüße ich deinen Beitrag über Affirmationen. Du sagst es richtig, wenn man den Ursprung nicht kennt, dann ist jede noch so tolle Affirmation nutzlos. Das verstehen viele nicht und denken, dass das Ganze eh nichts bringt – ohne zu bemerken, dass sie alles einfach falsch angegangen sind. Es bedarf viel eigener Reflexion und Selbstliebe zur erfolgreichen Affirmation.

    Ein Lächeln,

    Miri

  • Julia sagt:

    Liebe Tina!

    Danke für die Aufklärung. Ich muss gestehen, dass ich bis jetzt das Wort noch nie gehört habe. Aber ich glaube, dass ich sogar ein wenig danach Lebe. Ich bin ein durchaus positiver Mensch und bin der Meinung man kann mit dem sehr viel erreichen.

    Danke auf jeden Fall den wertvollen Artikel.

    Alles Liebe,
    Julia

  • Affirmationen richtig angewendet können sehr viel bewirken, egal in welche Richtung. Deswegen sollte man sie wirklich bewusst einbauen, damit sich die gewünschten Veränderungen einstellen.
    Viele Grüße
    Salvia von Liebstöckelschuh

  • Tabea sagt:

    Liebe Tina,

    das ist ein sehr toller Beitrag, aus dem wohl jeder etwas mitnehmen kann.
    Ich muss zugeben, das sich das Wort Affirmation so bewußt jetzt das erste Mal gehört habe, von der Methode generell allerdings schon.
    Du hast das toll erklärt und ich denke, ich werde da einiges von umsetzen.

    Viele liebe Grüße,

    Tabea
    von tabstyle.com

  • ich bin selber auch ein Fan von solchen positiven Glaubenssätzen und habe ein paar davon, die mich im Alltag begleiten – man daraus gut eine Routine machen, sie zu benutzen … nach einer Zeit sind sie fester Bestandteil des Lebens :)

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von http://www.liebewasist.com

  • Liebe Tina, das ist ein sehr informativer Artikel. Ich wusste vorher nicht mit Affirmationen umzugehen – vielen Dank. Liebe Grüße Claudia

  • Emilie sagt:

    Ich finde den Ansatz sehr interessant. Grundsätzlich glaube ich an die Kraft der Gedanken. Aktuell fülle ich das 6-Minuten Tagebuch aus und das fokussiert sich ausschließlich auf positive Gedankeformulierung. Dein Post ist total informativ, Danke dafür!
    Liebe Grüße,
    Emilie

  • Ein seht toller Beitrag! Ich schätze auch, dass man vieles durch seine Einstellung und den Glauben beeinflussen kann.

    Liebe Grüße,
    Saskia Katharina

  • Liebe Tina!

    Ich hab letztens einen unglaublich tollen Podcast hierzu gehört. Leider fällt mir der Name nicht mehr ein. Da ging es auch darum, sich positive Glaubenssätze zu schaffen. Ich finde, dass ein positiv eingestelltes Leben auch viel mit derartigen Glaubenssätzen zu tun hat. Daher finde ich Affirmationen unglaublich wichtig, für ein positiv erfülltes und selbstbewusstes Leben. Ich war früher auch ein wenig selbstbewusster Mensch – aus den Affirmationen heraus, hat sich das Leben tatsächlich so viel positiver gestaltet!

    Ein ganz toller Beitrag wieder einmal <3

    Lieben Gruß,
    ❤ Alice von https://alicechristina.com

  • Hey.
    Affirmationen finde ich absolut toll und rate vielen Menschen während meiner Legungen auch immer zu diesen. Feedback gab es bisher nur gutes.

    Danke für deinen Beitrag, den ich wirklich richtig gut fand.

    Liebste Grüße.

  • Super interessant. Für mich komplettes Neuland und ich habe mich bislang auch noch nie damit beschäftigt. Danke für die kompakten Infos von dir!!

    Liebe Grüße,
    Verena von whoismocca.com und thepawsometyroleans.com

  • Das war wirklich ein spannender Artikel. Wie oft hört man Leute diesen Satz sagen: früher war alles besser. Sehr hilfreich und toll, dass du dich mit dem Thema auseinander gesetzt hast.

    Liebe Grüße

    Johanna https://diegsibergerin.com/

  • Lea sagt:

    Ich nutze Affirmationen auch sehr gerne. Sie helfen wirklich sehr im Leben.

  • Vielen Dank für den sehr wertvollen und hilfreichen Artikel. Affirmationen und Glaubenssätze beschäftigen mich tagtäglich in meiner Arbeit als Pädagoge, Trainer und Coach!

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