Carina Schwarz arbeitet als Model und Moderatorin. Beides Berufe, in denen es gar nicht so einfach ist, Fuß zu fassen. Die junge Niederösterreicherin hat es dennoch geschafft und schon etliche TV- und Event Moderationen gemacht. Ihr Markenzeichen – die positive Ausstrahlung und ihr Lächeln. Carina Schwarz erzählt uns im Karriere Talk, wie es zum Berufswunsch kam, warum es wichtig ist ein Vision Board zu nutzen und wie sie mit Hürden und Stolpersteinen umgeht.
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KARRIERE TALK
mit Model und Moderatorin Carina Schwarz
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Liebe Carina, als Moderatorin hast du einen Beruf, bei dem kein Tag wie der andere aussieht. Wie schaffst du die Balance zwischen Zeiten an denen es eher ruhig ist und du kein Engagement hast und Zeiten an denen sich ein Event an das andere reiht?
Ich liebe es, dass kein Tag dem anderen gleicht! Mein Job ist vielseitig und extrem abwechslungsreich. Allerdings dauerte es eine Weile bis ich mich an die extrem auseinander klaffenden Phasen gewöhnt habe. Inzwischen habe ich es geschafft beide Phasen als das zu sehen was sie sind, mit all ihren Vor- und Nachteilen und mich dementsprechend danach zu richten. In meinen „Arbeitsphasen“ versuche ich so wenig Privates wie möglich einzuplanen, um wirklich genug Zeit für mich zu haben. Man braucht die Zeit „zum Runterkommen“ und genug Schlaf, um am nächsten Tag wieder gut performen zu können. In der Off Season arbeite ich meine To Do Liste ab (Dinge, zu denen ich während der aktiven Phase nicht komme, wie zum Beispiel neue Fotos machen lassen, meine Fremdsprachenkenntnisse aufbessern, Homepage updaten, …) weiters räume ich mir in dieser Zeit allerdings auch viel Zeit für mich ein – also Sport, Urlaub, viele Unternehmungen, Freunde, Bücher lesen – für all das nehme ich mir dann ausführlich Zeit, um meine Energietanks zu füllen.
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Wie dürfen wir uns so einen Arbeitstag / ein Engagement vorstellen?
Diese Frage ganz allgemein zu beantworten ist schwer – da die Bookings oft sehr unterschiedlich sind. Aber normalerweise gibt es ein persönliches Briefinggespräch mit dem Kunden, ca. 3-14 Tage vor dem Veranstaltungsdatum. Hier geht man den Ablauf durch, bespricht die inhaltlichen Themen und optimiert die Planung. Am Tag selbst bin ich meist 1-2 Stunden vor Veranstaltungsbeginn vor Ort. Mein Make Up mache ich am liebsten selbst, das geht inzwischen schon recht fix, doch meine Haare lege ich am Liebsten in die Hände meiner Friseurin. Wahrscheinlich auch, weil ich im Friseursalon nebenbei die Möglichkeit habe mich vorzubereiten und die Zeit für mich so besser genutzt scheint. Aber inzwischen bin ich auch da flexibler geworden, wenn es die Zeit nicht anders zulässt, wird mit Klammern und Co aus einem „bad hair day“ eine Bühnenfrisur. Je nach Art des Events komme ich schon fertig gestylt oder nehme mir mein Bühnenoutfit mit und ziehe mich erst nach der Generalprobe um. Ich bin lieber etwas früher dort, um in Ruhe „anzukommen“, mit den Licht- und Tontechnikern zu sprechen, einen Soundcheck zu machen und etwaige spontane Änderungen im Ablauf zu adaptieren. Kurz bevor es richtig losgeht, bin ich am liebsten alleine, weswegen ich mich in den Backstage Bereich oder hinter/neben die Bühne zurückziehe. In diesen Minuten atme ich tief durch, gehe nochmal den Text durch und denke mir abschließend: „Was möchte ich den Menschen heute mitgeben?“
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Wie kam es zu dem Wunsch Moderatorin zu werden?
Mein Lebensweg hat mich immer wieder auf die Bühne verschlagen. In jungen Jahren war es das Tanzen, später Modeschauen und das Schauspielen. Also ich hatte immer schon den Hang zur „darstellenden Kunst“.
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Gab es auch Hürden und Stolpersteine, auf die du gut und gerne hättest verzichten können?
Genug… dennoch glaube ich, dass alles einen Grund hat. Ich habe mich in meiner Anfangszeit an den Spruch „auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen“ gestützt. Ich habe versucht aus der jeweiligen Situation das Bestmögliche rauszuholen und das ist bis heute noch ein wichtiger Punkt. Egal ob in der Karrierelaufbahn oder beim Veranstaltungsablauf, es läuft nicht immer alles nach Plan. Anstatt sich innerlich zu ärgern, bringt man sich so wieder vom passiven Zuseher zum aktiven Handler. Man kann reagieren, im Fluss bleiben und flexibel nach anderen Möglichkeiten Ausschau halten.
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Was ist das Schönste an deinem Job?
Dass ich so viel erleben kann. Ich lerne so viele unterschiedliche Menschen, Locations und Themengebiete kennen. Kein Tag gleicht dem anderen. Dafür bin ich wirklich, wirklich dankbar.
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Du hast auch schon als Model und in einer Modelagentur als Choreographin und Trainerin gearbeitet. Sowohl als Model als auch Moderatorin ist es bestimmt schwer Fuß zu fassen. In welchem Beruf war es für dich eine größere Herausforderung?
Ich war sehr jung, als ich begonnen habe in einer Modelagentur in Niederösterreich zu arbeiten. Ich habe in dieser Zeit viel gelernt und mit der Zeit immer größerer Aufgaben übernommen, am Ende war auch dieser Job absolutes Multitasking – Trainings koordinieren, Ablauf planen, Choreographie erstellen und dann noch selbst auf dem Laufsteg präsentieren. Im Gegensatz zu jetzt war ich aber immer nur die Assistentin der Geschäftsleitung, als Moderatorin und Selbstständige bei Null anzufangen, war schon eine große Herausforderung, die Hand in Hand mit Existenzängsten und Co geht. Ich habe anfangs viel Geld in meine Ausbildung gesteckt, weil ich mit Leidenschaft und Wissen punkten wollte. Ich war nie ein Vitamin B Freund, ich wollte zeigen, dass man es mit der richtigen Einstellung auch so schafft – auch wenn es dann manchmal ein bisschen länger dauert.
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Ganz gleich in welcher Branche man selbstständig ist, irgendwann kommt der Moment wo man auch vor mehreren Menschen sprechen können sollte. Hast du einen Tipp, wie man deutlich und selbstbewusst vor anderen Menschen sprechen kann?
Meist ist man sehr mit sich selbst beschäftigt, was einem daran hindert wirklich frei zu sein. Mir half einerseits natürlich die Routine, andererseits der Gedanke, dass ich Vermittler bin –ich möchte den Zusehern eine gute Zeit bieten und dem Auftraggeber helfen seine Message anzubringen. Wenn man sich darauf fokussiert, ist man viel mehr im Hier und Jetzt, ist weniger im Kopf und reagiert flexibler auf das Geschehene. Was auch gut hilft sind Mantren oder Motivationssätze, die man sich zuredet. Die Ängste entstehen im Kopf – „Was ist, wenn ich einen Fehler mache?“. Jeder macht Fehler, Fehler sind menschlich. Jedoch wie wir damit umgehen, das macht den großen Unterschied. Ist es mir unangenehm, peinlich, werde ich starr, dann habe ich nicht viel Möglichkeit zu handeln – Unangenehm, für mich, als auch für das Publikum – den Spiegel. Verzeihe ich mir allerdings selbst, nehme den Fehler an, bleibe offen, dann macht es einen menschlich – und authentisch. Und eine kleines Geheimnis, das vielen den Druck wegnehmen wird: Vieles „versendet“ sich, ein Versprecher oder ähnliches fällt oft niemanden, außer einem selbst, auf.
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Was würdest du Frauen raten, die noch am Anfang ihrer Selbstständigkeit stehen aber kurz davor sind zu scheitern?
Keep going. Es sieht bei anderen immer leichter aus, als es wirklich ist. Vor allem in Zeiten von Social Media werden die Schattenseiten ausgeblendet. Aber sie sind da und ohne Schatten gibt es auch kein Licht… Lasst euch vom vermeintlichen „einfachen Erfolg“ der anderen nicht runterziehen. Jeder hat mal Phasen, wo es nicht so läuft, wie gewünscht. Es steckt viel harte Arbeit hinter der Selbstständigkeit, die man oft nicht sieht. Es dauert bis man die Phasen der jeweiligen Branche wirklich kennenlernt. Füllt euch die Ruhephasen mit kleinen Aufgaben, die euch gut tun und weiter bringen: Yoga, Weiterbildungen, Herzensprojekte … Geld und Existenzangst ist natürlich auch ein großes Thema. Lieber am Anfang sparsam leben und mehr zur Seite legen, dann ist die Sorge nicht so groß, wenn das ein oder andere Monat mal spärlicher ausfällt.
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Hast du jemals ein Erfolgstagebuch oder Vision Board benutzt?
Ja, ja und ja! Als Selbstständige bist du für dich und deinen Erfolg verantwortlich, also schaffe einen Nährboden, der dich bestens ausstattet. Visualisiere deine Ziele und ersetze das Wort „Problem“ durch „spannend“. Ich bin zum Beispiel auch ein riesiger Fan von To do Listen.
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SELBSTSTÄNDIGKEIT IST…
herausfordernd, aber extrem bereichernd!
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Fotorechte © TRAAR Photography
Die Moderatorin findest du übrigens auch auf Instagram.
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich bei Carina für das Interview bedanken. Vielen Dank, dass du dir die Zeit für diesen Karriere Talk genommen hast.
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