Kolumne/
Hallo ihr Lieben,
als ich das erste Mal von Ho’oponopono hörte war mir klar, dass es sich um einen hawaiianischen Begriff handelt, aber dass es ein faszinierendes und kraftvolles Ritual ist, mit dem ich auf einfache Weise loslassen lernen kann, dass war mir nicht klar.
Ho’oponopono ist ein hawaiianisches Vergebungsritual, das auf der Idee basiert, dass alles in unserem Leben mit uns selbst und unserer Wahrnehmung verbunden ist. Es geht darum, unsere inneren Konflikte und emotionalen Blockaden zu lösen, um unser volles Potenzial zu entfalten und eine tiefere Verbindung zu uns selbst und anderen zu erfahren.
Die Wurzeln von Ho’oponopono reichen bis in die frühe Geschichte Hawaiis zurück, als es als Familienritual praktiziert wurde, um Konflikte und Disharmonien innerhalb der Gemeinschaft zu lösen. Im Laufe der Zeit wurde das Ritual weiterentwickelt und angepasst, um den modernen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Eine bekannte Anekdote über Ho’oponopono erzählt von einem Mann namens Dr. Ihaleakala Hew Len, der als Psychiater in einem Hochsicherheitsgefängnis arbeitete. Die Situation in dem Gefängnis war so schlimm, dass die meisten Mitarbeiter und Insassen krank wurden oder in den Burnout getrieben wurden.
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Dr. Hew Len entschied sich, Ho’oponopono anzuwenden, um sich und andere zu heilen. Er begann damit, jeden Tag stundenlang die Akten der Insassen zu lesen und dabei Ho’oponopono-Mantras zu wiederholen. Er arbeitete an seinen eigenen Gedanken und Emotionen, um sie in Einklang zu bringen und die Energie des Gefängnisses zu heilen.
Er machte keine direkten Interventionen, gab keine Medikamente und führte keine herkömmlichen Therapien durch. Trotzdem verbesserte sich die Stimmung im Gefängnis und die Insassen wurden ruhiger und friedlicher. Das Wunderbare an dieser Methode war, dass er nicht nur das Leben der Insassen, sondern auch das der Mitarbeiter und letztendlich auch sein eigenes Leben verbesserte.
Die Idee hinter dieser Anekdote ist, dass wir die Verantwortung für unsere eigenen Gedanken und Emotionen übernehmen müssen, um das Gleichgewicht in uns und in unserer Umgebung wiederherzustellen. Wir müssen uns selbst vergeben und uns auf die Lösung der Konflikte und Probleme konzentrieren, anstatt sie zu ignorieren oder anderen die Schuld zu geben.
Ho’oponopono mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, aber seine Lehren können uns helfen, in Harmonie mit uns selbst und unserer Umgebung zu leben. Vielleicht ist es an der Zeit, unsere alten Denkmuster und unsere Vorstellung von Vergebung und Heilung zu hinterfragen und uns für neue Wege zu öffnen. Wer weiß, vielleicht werden wir auf eine ähnliche Art und Weise wie Dr. Hew Len und die Insassen des Gefängnisses eine tiefere Freiheit und einen Frieden finden, den wir nie für möglich gehalten hätten.
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Ho’oponopono als Zeremonie – Loslassen und Vergeben!
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Zu Beginn der Zeremonie ist es wichtig, einen ruhigen und heiligen Raum zu schaffen. Zünde vielleicht eine Kerze an, lege eine Decke auf den Boden oder richte einen Altar ein. Setz dich bequem hin, schließe deine Augen und nimm einige tiefe Atemzüge, um dich zu zentrieren.
Als nächstes richte deine Aufmerksamkeit auf eine Person, mit der du eine ungelöste Konfliktsituation hast. Es kann ein Freund, ein Familienmitglied oder ein Kollege sein. Stell dir vor, wie diese Person vor dir steht und schau ihr in die Augen. Fühle die Energie, die zwischen euch fließt.
Nun sag innerlich die folgenden fünf Sätze:
- Es tut mir leid.
- Bitte verzeih mir.
- Danke.
- Ich liebe dich.
- Ich lasse dich los.
Wiederhole diese Sätze so oft du möchtest und gib dich ganz dem Prozess hin. Du kannst auch den Namen der Person sagen, während du die Sätze wiederholst, um es noch kraftvoller zu gestalten.
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Als nächstes lenke deine Aufmerksamkeit auf dich selbst. Denke an eine Situation, in der du dich selbst verletzt, gekränkt oder im Stich gelassen hast. Fühle die Emotionen, die in dir aufsteigen.
Sag dann innerlich zu dir selbst:
- Es tut mir leid.
- Bitte verzeih mir.
- Danke.
- Ich liebe dich.
- Ich lasse dich los.
Wiederhole diese Sätze so oft du möchtest und lass alle Emotionen, die in dir aufkommen, frei fließen. Sei ganz ehrlich zu dir selbst und erlaube dir, tief in deine Seele einzutauchen.
Am Ende der Zeremonie bedanke dich bei dir selbst und bei der Person, mit der du gearbeitet hast, für die Freiheit und das Loslassen, die du erfahren hast. Nimm dir Zeit, um in Stille zu verweilen.
Ich habe in den letzten Wochen und Monaten so viele tolle Erfahrungen mit dieser Zeremonie gemacht. Ich habe sie auch noch für zahlreiche andere Möglichkeiten verwendet, z.B. habe ich mir meine Zellen, meine Muskeln, Knochen und Gelenke, meine Organe usw. vorgestellt und sie um Vergebung gebeten, denn ich habe nicht immer so viel für mich und meine Gesundheit getan. Es gab viele Jahre, da habe ich mein Wohlbefinden ausgesprochen energisch sabotiert.
Ich sage euch, diese Art von Frieden, die ihr dadurch gewinnt, wenn ihr dieses Ritual verinnerlicht und regelmäßig durchführt, ist einfach wunderschön.
Viel Spaß beim Ausführen der Zeremonie!
Alles Liebe
Tina
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