Jungdesigner Maximilian Seitz versteht den Hype um die Kardashians nicht

Maximilian Seitz ist erst 18 Jahre alt und hat bereits über 40.000 Follower auf Facebook. Man kennt im deutschsprachigen Raum ja nur sehr wenige männliche Modeblogger, aber nicht nur hier ist der Junge aus Schweinfurt eine Ausnahmeerscheinung.

Am 01.11. 2015 ist seine erste Kollektion auf den Markt gekommen. Das Model für seine Kollektion – seine eigene Oma! Wie cool ist dass denn bitte?!

Maximilian wird zu diversen Fashionshows in die Frontrow geladen. Seine Arbeit macht dem Jungdesigner sehr viel Spaß, dennoch fehlt ihm nicht der nötige Ernst, so legt er Wert darauf, Kunst- anstelle von Echtpelz zu verwenden und mit keinen Firmen zu kooperieren, die für Kinderarbeit bekannt sind.

Maximilian Seitz

Heute steht mir der bloggende Designer für ein paar Fragen Rede und Antwort:

Maximilian, du hast vor drei Jahren deine Facebook-Seite erstellt und nicht nur gutes Feedback, sondern bereits nach einem Monat die erste Anfrage eines Modelabels erhalten. Wie kannst du dir diesen schnellen Erfolg erklären?

Ich kann es mir bis heute nicht richtig erklären. Aber es gab zu der Zeit kaum Blogger, welche nur über soziale Netzwerke gearbeitet haben. Ich habe da, glaube ich, eine kleine Marktlücke entdeckt und diese gefüllt.

Als du 16 Jahre alt warst, kam dir der Gedanke zu einem eigenen Modelabel, welches du auch gegründet hast. Wie kam es zu deiner Vorliebe für Mode und woher nimmst du die Inspiration für deine Designs?

Die Vorliebe für Mode habe ich schon seitdem ich klein bin. Ich war schon als kleines Kind unheimlich kreativ. Ausgelebt habe ich meine Vorlieben natürlich erst später. Inspiriert werde ich von Menschen aus meinem Umfeld aber auch von der Musik, die 80er und 90er geben da sehr viel her.

Welches war dein erstes selbst designtes Kleidungsstück?

Mein erstes Kleidungsstück habe ich damals in Zusammenarbeit mit dem Mode Label „Da Becca“ entworfen und veröffentlicht. Aber mein richtig erst selbst designtes Kleidungsstück war der Spikesweater, welches auch bis jetzt der Bestseller war.

Ein eigenes Modelabel zu gründen ist keine einfache Sache. An den Aufgaben scheitern etliche Erwachsene. Du hast dich als Minderjähriger um einen geschäftlichen Vormund, Gewerbeanmeldung und Produktionsstätten gekümmert. Welche Aufgaben kommen noch auf einen Jungdesigner zu?

Das sind einige, die man nicht auf den ersten Blick sieht. Die Kollektion muss entworfen und dann natürlich auch kalkuliert werden. Es müssen die richtigen Stoffe gefunden werden und dann muss natürlich auch die Produktionsfrage, PR und der Absatz geklärt werden.

Hattest du auch manchmal das Gefühl, dass dir unnötig Steine in den Weg gelegt werden oder das dir die Sache vielleicht sogar über den Kopf wächst?

Wie hat ein bekannter Deutscher Designer mal so schön gesagt „Wer mir Steine in den Weg legt, den Baue ich ein Schloss mit diesen Steinen.“
Klar hatte ich oftmals das Gefühl, dass das alles viel zu viel wird, unbedingt wo ich noch jünger war. Aber es hat sich gelohnt für meinen Traum zu kämpfen und zu arbeiten.

Designer Maximilian Seitz

Was sind deine beruflichen Wünsche und Pläne für die Zukunft oder lässt du den Erfolg jetzt einfach mal laufen und schaust wo dich dein Weg hinführt?

Mein Traum ist es mein Label zu vergrößern, auch die Stückzahlen der Kollektionen. Außerdem will ich weiterhin andere junge Talente fördern und unterstützen. Aber für den bis jetzt erarbeiteten Erfolg lasse ich mich nicht feiern und lege mich erst mal nicht auf die ruhige Haut, das kann ich mal machen wenn ich 80 Jahre alt bin und alles erreicht habe was ich möchte.

Gibt es Blogger und Modedesigner denen du auf Social Media Kanälen folgst und die dich inspirieren?

Inspirieren würde ich nicht sagen. Ich bin da etwas zu speziell mit meinen Vorstellungen. Aber ich finde Karl Lagerfeld toll, Harald Glööckler von der PR gesehen einfach nur grandiöös (grandios) und Bonnie Strange einfach nur positiv strange! Und selbstverständlich schaue ich ab und zu, wie wir alle, heimlich YouTube Videos von Dagi Bee.

Alle Welt spricht vom Style der Kardashians. Welche Stars würden für dich als Modeikonen durchgehen?

Mit den Kardashians kann ich nichts anfangen (ich glaube ich werde für den Kommentar jetzt gehasst). Aber Ikonen sind und bleiben für mich Kate Moss, Dita von Teese und natürlich unsere größte Ikone Norma Jean Baker.

Im Interview mit Fashion Terror habe ich gelesen, welches deine zwei liebsten Mottos sind „Unnötig scheiße aussehen braucht man nicht.“ und „Zieh an, auf was du Bock hast!“ Ich muss gestehen, diese beiden Sprüche eignen sich perfekt als Aufdruck für Shirts, Pullis, Taschen und Rucksäcke. Wäre das nicht schon mal eine Idee für die nächste Kollektion?

Meine Mottos ändern sich eigentlich vier mal im Jahr, genauso wie mein Style, aber diese Aussagen können nicht aus der Mode kommen! Das sollte ich mal in Angriff nehmen, why not!

Über welches Trend-Revival würdest du dich am meisten freuen?

Ich denke und wünsche mir, dass die 90er ihr Comeback feiern werden! Ich bin bestens vorbereitet für dieses Trend-Revival!

Bilder ©Maximilian Seitz www.maximilianseitz.de

 

An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich bei Maximilian dafür bedanken, dass er sich die Zeit für dieses Interview genommen hat. 

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir noch ganz viel von Maximilian hören werden. In diesem Alter schon derart erfolgreich und dazu noch so sympathisch zu sein, zeichnet den weiteren Erfolg schon vor.

Folgen könnt ihr dem Jungdesigner auf seinem Facebook oder Instagram Profil.

 

 

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