Deine Leidenschaft ist das Schreiben und du würdest damit gerne Geld verdienen? Du fühlst was du schreibst und schreibst direkt aus dem Herz heraus? Und trotzdem traust du dich nicht, dafür loszugehen und gehst lieber auf Nummer sicher, indem du in deinem jetzigen Job bleibst? Du zweifelst an deinem Schreibstil, denkst du bist nicht gut genug und lässt diese Leidenschaft zu einem Traum werden, der immer mehr in die Ferne rückt?
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Mein Berufsweg zur Texterin:
Ich sag dir mal was: Mittlerweile bin ich seit knapp sieben Jahren als Texterin unterwegs. Mit acht Jahren habe ich bereits mit Freunden eine Schülerzeitung ins Leben gerufen. Wir haben schon damals über wichtige Themen wie Tierschutz und Umweltschutz geschrieben. Als Teenager habe ich angefangen Gedichte zu schreiben und mich in Kurzgeschichten geflüchtet. Ich habe mir mit meinen Texten eine ganz andere Welt erschaffen. Schon als Kind war mir klar – irgendwann will ich Menschen mit meinen Texten erreichen, will Bücher schreiben, Kolumnen, etc.
Doch dann kam ich in die Handelsschule und ich war alles andere als eine gute Schülerin. Auch in Deutsch hatte ich keine guten Noten. Und da hat es angefangen, dass ich niemals jemandem erzählt hätte, welchen Berufswunsch ich habe. Es wäre mir zu peinlich gewesen, weil ich mir sicher war, mit welchen Reaktionen ich konfrontiert worden wäre. Dann stieg ich in die Arbeitswelt ein, war erst Teamassistentin in einem Erwachsenenbildungsinstitut, dann Sachbearbeiterin in einem Pharmakonzern usw. Das waren gute Jobs mit einer überdurchschnittlich guten Bezahlung. Aber es erfüllte mich nicht und ich flüchtete mich nach wie vor in meine Kurzgeschichten und Gedichte.
Ich war bei Berufsberatern, Beratern des Arbeitsamtes und auf Berufs- und Bildungsmessen, wo ich immer wieder gefragt wurde „Was WOLLEN sie denn beruflich machen?“. Meine Antwort kam meist zögerlich, aber es war immer „ich möchte Schreiben. Bücher, Werbetexte, Homepage Texte…“. Zu diesem Zeitpunkt war es mir schon egal, worüber ich schreibe, ich wollte einfach nur schreiben.
Was mir diese Berater entgegen gebracht haben waren aber stets ähnliche Aussagen:
– Das geht nicht so einfach, das müssen sie gelernt haben
– Mit ihren Deutschnoten wird das aber nicht das Richtige für sie sein
– Dafür haben Sie nicht die richtigen Voraussetzungen
Ich habe sehr viel gesagt bekommen, was ich dafür BRÄUCHTE und was ich dafür mitbringen MUSS. Und damals habe ich diesen Menschen geglaubt. Das Gute daran war, dass ich meine zweite Leidenschaft entdeckt habe und dieser gefolgt bin, aber das Schreiben war nie ganz vom Tisch. Es hat immer in mir gebrodelt, denn ich wollte wissen, ob ich es wirklich kann.
So kam es, dass ich mich vor sieben bis acht Jahren für eine Belletristik-Ausbildung angemeldet habe. Noch bevor die Ausbildung startete bekam ich eine wöchentliche Kolumne auf einer Online Plattform, wurde engagiert um die Texte für eine Homepage zu verfassen, durfte Spaßartikel für eine Entertainmentwebseite schreiben und startete diesen Blog. War irgendetwas davon gut bezahlt? Eher nicht, aber ich machte einen Anfang. Dieser Blog hier öffnete mir Türen und mein Gehalt wurde immer besser. Ich habe so viel gelernt durch diese Jobs, weil jeder Auftrag anders war. Mal waren es Produktbeschreibungen für eine Möbelfirma, mal waren es Kochbücher im Ghostwriting. Auch die Anforderungen und die Wünsche meiner Klienten waren immer anders. Und da erkannte ich was wirklich wichtig ist, wenn du mit Schreiben GELD verdienen willst und was gar nicht so wichtig ist, wie du vielleicht denkst.
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Was nicht so wichtig ist, wie du vielleicht glaubst:
– eine Ausbildung in Belletristik, Journalismus oä.
– eine einwandfreie Rechtschreibung
– dein persönlicher Stil
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Was wirklich wichtig ist:
– dass du auf deine Kunden eingehst und flexibel bist
– dass du mit deinem Herzen dabei bist, denn das spüren die Leser
– dass du ein Mensch bist, mit dem die Leute gerne zusammenarbeiten
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Was solltest du mitbringen, um ein Mensch zu sein, mit dem die Leute gerne zusammenarbeiten?
Du solltest deine Werte kennen und diese vertreten. Du solltest deinen Prinzipien treu sein, aber dennoch flexibel bleiben. Du solltest deinen Klienten rasch antworten. Wenn du mit Ideen auf deine Kunden zugehst, dann ist es immer sinnvoll, ein Beispiel mit zugeben, aber am besten auch gleich zwei bis drei Ideen zu unterbreiten. Sei freundlich, aber lass dir nichts gefallen. Es ist wichtig mit deinen Kunden auf Augenhöhe zu sprechen und vor allem wertschätzend.
Wenn ich dir noch eine Sache raten kann, die wirklich wichtig ist: Glaube nicht, was dir Menschen erzählen, die von dieser Branche keine Ahnung haben, sondern glaube an dich. Wenn du wirklich schreiben willst, dann finde Möglichkeiten. Wenn du damit Geld verdienen möchtest, dann schreibe und erlaube dir selbst, dich durch deine eigenen Texte weiterzuentwickeln.
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Beste Übung, um dich durch deine eigenen Texte weiterzuentwickeln:
Schreibe einen Text, egal worüber. Vielleicht über LIEBE oder VERTRAUEN. Wähle selbst, ob das ein Gedicht, eine Geschichte oder deine persönliche Erfahrung mit diesem Thema ist. Und dann wähle ein oder zwei Tage in der Woche aus, wo du diesen Text überarbeitest oder komplett neu verfasst. Am Ende des Monats wirst du den Unterschied zwischen dem ersten Entwurf und dem letzten Entwurf feststellen.
Meine Belletristik-Ausbildung habe ich übrigens abgebrochen, weil ich durch die Aufträge keine Zeit mehr dafür hatte. Demnächst erzähle ich dir, warum dir Menschen immer wieder erzählen, was du BRAUCHST und was du MUSST. Warum du in Wahrheit nichts brauchst oder musst, um zu…, erfährst du hier.
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